Appenzeller Tierrassen

Er sei oft noch angriffiger als sein Meister, behaupten böse Zungen über den schlagfertigen Innerrhoder «Bläss».

Er sei oft noch angriffiger als sein Meister, behaupten böse Zungen über den schlagfertigen Innerrhoder «Bläss». Der Appenzeller Sennenhund, der zu den gefährdeten Rassen gehört, geht auf die Bauernhunde zurück, die früh als Hüte-, Trieb- und Wachhunde eingesetzt wurden. Anfang des 20. Jahrhunderts begann man, eine reine Rasse des mittelgrossen dreifarbigen Tieres zu züchten. 

Sein Wesen ist geprägt von der jahrhundertelangen Verwendung im Alpengebiet. Er ist temperamentvoll und ausdauernd. Der «Bläss» ist ein schlauer Beobachter, ein unkomplizierter, wetterfester, wenig krankheitsanfälliger und treuer Begleiter. Fremden gegenüber zeigt er sich jedoch gern misstrauisch. Der «Bläss» ist der geborene Wächter und Beschützer von Haus und Familie. Immer öfter ist er auch als Begleithund beliebt und wird sogar als Blinden-, Lawinensuch- und Rettungshund geschätzt.

Besonders liebenswert, aber auch eigensinnig ist die Appenzeller Ziege. Auch sie gehört zu den gefährdeten Tierrassen in der Schweiz. Sie ist vor allem Milch- und Fleischlieferantin. Viele halten Appenzeller Ziegen heute aus reiner Liebhaberei. Sie ist eine sogenannte «Motschgääss», das heisst, durch genetische Veränderung kommt sie meist hornlos zur Welt. Sie hat weisses, langes Haar und ist eine gute Berggängerin. Typisch sind die Zottel am Unterkiefer, die «Mingeli», und das Ziegenbärtchen. Jährlich gibt sie etwa 700 Kilogramm gut verträgliche, fettarme Milch.

Die Produkte daraus – zum Beispiel Frischkäsli, Milch, Kosmetikprodukte oder Heilsalben gegen Rheuma – erfreuen sich wieder grösserer Beliebtheit. Gitzibraten und «Gitzichüechli» sind zur Osterzeit in vielen Innerrhoder Familien Tradition.

Geradezu exotische Schönheiten sind die Appenzeller Spitzhauben-Hühner und -Hähne. Das Federkleid gefällt mit seinen schwarzen Tupfen auf silberweissem oder goldblondem Grund. Adrett wippt die Federhaube auf ihrem Kopf. Ebenfalls zu den seltenen Hühnerrassen gehören die Appenzeller Barthühner. Stolz tragen sie ihr schwarzgrün glänzendes Gewand, den Rosenkamm auf dem Kopf sowie ihren Kinn- und Backenbart.